“Walter Lederer – Sein Lebenswerk in Bildern” vom 22. Mai bis 25. Oktober 2015
Walter Lederer wurde 1923 in Schönbach bei Asch im Egerland geboren und starb 2003 in Übersee am Chiemsee. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kam er in russische Gefangenschaft, aus der er nach Bayern fliehen konnte. Ab 1946 studierte er an der Münchner Kunstakademie bei Professor Willi Geiger. Dieser besaß am Chiemsee ein Haus. Dort erfolgte für Walter Lederer und weitere Kunststudenten der praktische Unterricht.
„Da Geigers unsere Nachbarn sind, kam Walter im Juli 1946 zu meinen Eltern und Übersee wurde nach der Vertreibung seine neue Heimat. Nach der Währungsreform war es sehr schwierig für Künstler und als wir 1951 heirateten, richteten wir eine kleine Stickerei ein, die bis in die Mitte der 1960er Jahre bestand. Ab da ging es mit der Kunst wieder aufwärts.“
(Sophie Lederer, geborene Aschl)
1966 konnte der Künstler sein eigenes Atelier in Übersee beziehen. Es folgten Aufträge für „Kunst am Bau“ und viele Ausstellungen, wie im Haus der Kunst in München, wo Lederer selbst als Juror tätig war. Walter Lederer zählt mit seinen Werken zu den herausragenden Persönlichkeiten in der Künstlerlandschaft Chiemsee und darüber hinaus. Er löste sich früh von der expressiv realistischen Kunst seines Lehrers und begab sich in eine malerische Gedankenwelt, die von der Magie des Metaphysischen bestimmt war. Lederer ging immer wieder neue Wege in seinem künstlerischen Schaffen. Ständig rang er um neue Ausdrucksformen. In seiner Kunst war er Zeit seines Lebens ein Suchender. In seinen Werken vermischt sich Natur und Geometrie, Klarheit der Form sowie Ästhetik der Anordnung. Er entwickelt seine eigene Bildsprache mit Formen, Zeichen und Symbolen, die Harmonie und Ruhe ausstrahlen.
Walter Lederer konnte buchstäblich alles: Er malte, schuf Grafiken, montierte Assemblagen oder formte Skulpturen. Einmal konnte man ihn für einen Surrealisten, ein anderes Mal wieder für einen abstrakten Künstler halten. Letzten Endes ist es seine malerische und schöpferische Gabe sowie die mystische Art eines Magiers, die dem Betrachter die Bilder erschließen. Und dennoch bleibt dem Betrachter Raum für eigene Fantasie und Interpretation.
Walter Lederer – Sein Lebenswerk in Bildern
Eine Ausstellung des Egerland-Museums und der Egerländer Kunstgalerie
vom 22. Mai bis 25. Oktober 2015
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag,
von 14:00 bis 17:00 Uhr