Virtuelle Landschaftskrippe

„Die virtuelle Marktredwitzer Landschaftskrippe“

Neues innovatives Museumsprojekt

Um Kunst und Kultur auf besondere Weise erlebbar zu machen, bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten. Mit innovativen Projekten eröffnet das Egerland-Museum seinen Besuchern „digitale Wege im Museum“. In einem ersten Schritt wurde 2013 eine Museums-App entwickelt.



Eine Weiterentwicklung des Medienkonzepts in Verbindung mit neuen museumspädagogischen Ansätzen soll bis 2020/21 erfolgen. Großes Potenzial bietet dabei die 2016 neu eröffnete Abteilung der Dauerausstellung „Marktredwitz und seine Geschichte der Landschaftskrippe“.

 

Unter dem Aspekt „Innovative Technik trifft historisches städtisches Handwerk und regionalen Brauch“ soll ein neuartiges medienunterstütztes Vermittlungsprojekt erarbeitet und realisiert werden: „Die virtuelle Marktredwitzer Landschaftskrippe“. Sie wird mit Hilfe der neuesten Entwicklung der „Virtual-Reality“ erlebbar gemacht. Mit der erweiterten sinnlichen Wahrnehmung erwacht die Krippenlandschaft zum Leben. Sobald man die VR-Brille aufsetzt, befindet man sich in der eigenen Wahrnehmung an dem vorgespielten Ort. Die Besucher, die diese virtuelle Welt betreten, „schrumpfen“ gleichsam auf die Größe der Krippenfiguren und begegnen diesen auf Augenhöhe. Bewegt man sich vorwärts, wendet man den Kopf und ändert die Blickrichtung, folgt das projizierte, räumlich wahrgenommene Bild in der künstlichen Welt. Die Benutzer bewegen sich durch die Realität der Landschaftskrippe, sehen die „Stickla“ (Szenen) und hören die speziell angefertigte Geräuschkulisse: Musikanten spielen zum Tanz auf, ein Schmied bearbeitet ein Werkstück, ein Schaf blökt, das Kind in der Krippe lacht. Insofern ermöglicht die Technologie der Virtual-Reality (VR) den Anwendern, in virtuelle, digital nachgebildete Realitäten einzutauchen und Details bei Objekten wahrzunehmen, die mit bloßem Auge in üblichen musealen Präsentationen verborgen bleiben (Augmented Reality).

Beispielsweise können die gebrannten und bemalten „Rawetzer“ Tonfiguren als 3D-Version allseitig und intensiver wahrgenommen werden. So lassen sich Charakteristika wie anatomische Besonderheiten, Gesichtszüge, Oberflächen des Tonmaterials, Brandfehler, Bodenstempel, Fingerabdrücke des Töpfers, Bemalungen und vieles mehr aus der Nähe entdecken. Das ist ansonsten bei der „normalen“ Betrachtung in den Landschaftskrippen nicht möglich ist.

VR-Station und Museumskiste mit den realen Objekten sind mobil und extern einsetzbar. Die benötigte Technik, wie PC, Bildschirm, VR-Brille und Smartphone-Station, wird in einem mobilen Schrank (VR-Station) eingebaut. Dadurch ist die „Marktredwitzer Landschaftskrippe auf Reisen“ auch außerhalb des Egerland-Museums, beispielsweise in Schulen, bei Museumsfachtagungen oder Kultur- und Tourismusevents erlebbar.

Nach der Aufnahme des Marktredwitzer Krippenwegs in das immaterielle Kulturerbe Bayerns, folgt jetzt mit dem VR-Projekt ein weiterer Meilenstein für den Kulturtourismus. Damit lassen sich neue, vorwiegend jüngere Besucherkreise erschließen und zum Museumsbesuch bewegen.

Maßgeblich zur Finanzierung und damit zur Realisierung dieses Projekts haben die Sparkasse Hochfranken und LEADER sowie die Oberfrankenstiftung beigetragen. Allen Fördergebern gilt unser höchster Dank.

 

Kontakt
Egerland-Museum Matktredwitz
Fikentscherstr. 24
95615 Marktredwitz
Tel. 0 92 31/39 07
E-Mail: info@egerlandmuseum.de