Das Egerland-Museum besitzt eine umfangreiche Textiliensammlung der heimatvertriebenen Egerländer: verschiedenste Tücher, Umhängeschals, Trachten, Trachtenteile wie Spenzer, Schürzen, „Gnahwrik“, Hauben, Fahnen uvm.
Parallel zur völligen Neugestaltung des Museums, wurde im Sommer 1998 mit der Planung eines neuen 130 qm großen Textildepots begonnen. Bisher waren die Textilien an unterschiedlichen Orten verstreut untergebracht. Jetzt wollte man diese wertvollen Bestände material- und fachgerecht zusammenfassen. Dabei sollte ein leichter Zugang zu den Objekten im Textildepot möglich sein: Interessierte Besucher können unter Aufsicht direkt die eingelagerten Textilien betrachten und das ohne größeren Aufwand beim Suchen sowie Aus- und Einpacken. Das ist insbesondere auch für die Trachtenkurse, bei denen die historischen Vorbilder für die Gestaltung und Herstellungstechnik herangezogen werden können.
Die inventarisierten Textilien wurden zu Gruppen zusammengefasst und anhand spezifischer Kriterien (liegend, hängend, gerollt) in eigens präparierten Schubläden, Fachböden oder einem Spezialschrank eingelagert. Eine ausgeklügelte und individuell angepasste Lagertechnik wurde installiert. Unter Mitarbeit einer Textilrestauratorin konnte schließlich die Objekteinlagerung vorgenommen werden. Anhand eines Orientierungssystems lassen sich bereits inventarisierte Stücke schnell auffinden. Das Textildepot des Egerland-Museums gilt als vorbildlich und richtungsweisend für andere Museen.