Probieren Sie es ohne Papier
Sonderausstellung im Egerland-Museum
13. Mai bis 14. Oktober 2007
“Probieren Sie es ohne Papier – Zkuste si to bez papíru”
Die Stadt Eger wird häufig als eine Wiege der Papiererzeugung in Mitteleuropa aufgeführt. Schon 1370 soll es hier eine Papiermühle gegeben haben. Diese Aussage konnte jedoch bis heute nicht eindeutig belegt werden. Fakt ist, dass die erste nachweisbare Papiermühle in Stein (heute Skalka) bei Eger im Jahr 1540 errichtet wurde.
Die Sonderausstellung ist von ihrer Konzeption her in zwei große Teile gegliedert. Zunächst werden die historische Entwicklung dieser Papiermühle und die Egerer Wasserzeichen näher vorgestellt. Hierbei wird auch die historische Papierproduktion detailliert beschrieben. Ausgestellt werden neben Mahlwerken und Bottichen auch die üblichen Hilfsmittel wie Waagen, Siebe, Druckstöcke und ähnliches. Für die Besucher besteht die Möglichkeit, eigenes Papier mit der Hand zu schöpfen. Ein Egerer Wasserzeichen darf dabei nicht fehlen. Der zweite Themenbereich widmet sich der Breitenbenutzung des Papiers in der Gegenwart. Hier wird stichprobenartig eine ganze Facette von Papierprodukten und ein “Ökofenster” mit den Auswirkungen auf die Umwelt präsentiert.
Erstellt wurde die Ausstellung „Probieren Sie es ohne Papier…“ von der Firma unipap plus (Eger) in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Landkreisarchiv Eger. Zur Ausstellung ist in begrenzter Auflage eine zweisprachige Begleitpublikation von Karel Halla erhältlich. Unter anderem wird darin die Papierherstellung in den böhmischen Ländern beschrieben.
Die Ausstellung ist zweisprachig verfasst und didaktisch auch kinder- und jugendgerecht aufgebaut. Sie besitzt einen interaktiven Schwerpunkt und soll „eine Ausstellung zum Anfassen“ sein. Ziel ist es, den Besuchern zu zeigen, dass Papier in der Vergangenheit ein sehr wertvolles Produkt war und heute ein bedeutender Rohstoff für die Wirtschaft und den Haushalt ist. Um dies auch sichtbar und zugleich reizvoll darzustellen, bestehen alle Ausstellungsteile und Aufbauten aus Papier und Pappe.
Es bietet sich geradezu an, dass im Rahmen dieses Ausstellungsprojekts ein Schwerpunkt auf die Museumspädagogik zum weitläufigen Thema „Papier“ gelegt wird. Dabei reicht die Bandbreite der Workshops vom handgeschöpften Papier bis zu vielfältigen künstlerischen Papierarbeiten.