Krippenfiguren
“Geborgen und verborgen” – Januar 2009
Schlaggenwalder Krippenfiguren
Die kleinen Kunstwerke stammen aus dem Haushalt des Zeugmachers Johann Steinbach in Schlaggenwald (heute Horní Slavkov). Ursprünglich waren sie Bestandteil einer Eckkastenkrippe aus der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Infolge der Vertreibung im Jahr 1946 kamen die Krippenfiguren mit den Steinbach-Nachfahren, der Familie Göschl, nach Bayern. Das verglaste Krippengehäuse sowie zahlreiche weitere Figuren mussten in der “alten” Heimat im Egerland zurückgelassen werden. Gerhard Gröschl aus München schenkte im Jahr 2006 die noch erhaltene Krippenszene dem Egerland-Museum, wo sie sorgsam verwahrt wird.
Die drei originell gestalteten Musikanten aus der Schlaggenwalder Krippe.
Weichholz, geschnitzt und bemalt, Bekleidung aus Filzstoff und Pappe, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Das Konvolut besteht zum einen Teil aus geschnitzten und farbig gefassten menschlichen Holzfiguren. Sie sind ca. 14 cm hoch. Die Gliedmaßen und der Kopf sind, wie bei Gliederfiguren üblich, an einem wattierten Rumpf befestigt. Im Einzelnen handelt es sich um Maria, Josef, zwei Hirten, einen Engel und drei Musikanten mit Dudelsack, Mandoline und Geige. Teilweise sind die Figuren mit sehr alten Filzstoffen eingekleidet. Maria und Josef besitzen wohl erneuerte Kleidungsstücke. Das Jesuskind ist aus Wachs geformt. Dazu gesellen sich Ochse und Esel, die jeweils aus einem Holzstück geschnitzt wurden. Die drei „gedrückten“ Masse-Schafe stehen auf hölzernen Beinen. Möglicherweise musste bei der Vertreibung auch der Engel zurückgelassen werden. Offenbar wusste man sich zu helfen: Ein ursprünglicher Hirte wurde in eine Engelsfigur mit Pappflügeln verwandelt.