Ich steh an Deiner Krippen hier …
Eine Sonderausstellung des Egerland-Museums Marktredwitz
vom 28. November 2002 bis zum 2. Februar 2003
„Weihnachtsgeschichte und Szenen aus dem Volksleben“, so könnte man das beschreiben, was in den Krippen aus Marktredwitz und dem Egerland in der Sonderausstellung des Egerland-Museums zu sehen ist. Maßgeblichen Anteil am Zustandekommen dieser Krippenaustellung im Egerland-Museum hat der passionierte Sammler Karl Schenkl aus Pullenreuth. Aus seinem Fundus wird eine Vielzahl qualitätvoller Marktredwitzer Tonfiguren und Egerländer Krippen der Öffentlichkeit vorgestellt. Somit können neben einer groß angelegten Landschaftskrippe auch weitere typische Marktredwitzer Tonfiguren gezeigt werden. Viele originelle einzelne Szenen, die sogenannten „Stickla“, sind aus nächster Nähe in Vitrinen zu betrachten. Dies erlaubt, daß die Feinheiten bei der Ausformung und Bemalung und damit die „Handschriften“ verschiedener Töpfermeister gut abzulesen sind.
Das Egerland als Krippenlandschaft hat in der Vergangenheit etliche Besonderheiten hervorgebracht. Dabei spielt die sogenannte Kastenkrippe mit ihrem variationsreichen Stufenaufbau und lebendigen Figurenprogramm wohl die Hauptrolle. Eine große Bandbreite von derb geformten und bemalten Figuren bis hin zu filigran geschnitzten Miniaturen findet man in den Krippen. Hervorzuheben ist hier die Schnitzkunst, die sich in Königsberg an der Eger und Umgebung vom ausgehenden 18. bis ins 20 Jahrhundert entwickelt hat. Die unterschiedlichsten Materialien zum Bau der Szenerie und zur Anfertigung der Figuren wurden früher meist aus der näheren Umgebung kostenlos oder zumindest günstig beschafft. Entweder sammelte man das, was die Natur oder der eigene Haushalt hergab oder man bediente sich der Werkstoffe, die das Handwerk und die Industrie verarbeiteten. Dazu gehören Holz, Papier, Porzellan, Ton genauso wie Brotteig und vieles mehr. Zum Thema „Weihnachtskrippe“ können wieder keramische Arbeiten und Bilder des bekannten Egerländer Künstlers Willy Russ (1887 – 1974) präsentiert werden. Zwei seiner bedeutenden Keramikkrippen hat das Kreismuseum Eger als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Wohl ein ganz besonderes Glanzlicht der Ausstellung dürfte die Königsberger Kastenkrippe sein. Sie birgt über 150 fein geschnitzten Miniaturfiguren und Gebäude aus Pfaffenhütchenholz sowie einen typischen Krippenberg mit verspiegelten Grotten.
Ganz dem Thema „Keramik“ haben sich auch der Kunsterzieher Joachim Rohrer und die Fachlehrerin Christa Schütz von der Realschule Marktredwitz verschrieben. Sie fertigen mit einer Schulklasse großformatige Figuren aus Ton, die am Eingang der Ausstellung in Szene gesetzt werden. Der Workshop mit den Schülern beginnt bereits im Herbst 2002. Eine Dokumentation über diese Arbeit ist vorgesehen.
Einen Blick auf neu gefertigte Krippen verschiedenster Länder ermöglicht der Weltladen Marktredwitz. Auch bei diesen reizvollen Ausstellungsstücken sind verschiedenste Materialien, individuelle Herstellungstechniken und Gestaltungsweisen erkennbar.
Das Egerland-Museum bietet im Rahmen dieser Weihnachtsausstellung museumspädagogische Aktionen für Schulklassen und Jugendliche an. Näheres dazu kann man in Presseankündigungen, durch Telefonauskunft (0 92 31 / 39 07) oder im Internet (www.egerlandmuseum.de) erfahren.
Ausstellungsdauer: 28. November 2002 bis 2. Februar 2003
Öffnungszeiten über die Feiertage in der Zeit vom 24.12.2002 bis zum 06.01.2003:
Geschlossen hat das Egerland-Museum, die Sonderausstellung und die Egerländer Kunstgalerie am 24., 25. und 31. Dezember. An den übrigen Tagen sind die Ausstellungen zwischen 10:00 Uhr und 18:00 Uhr geöffnet.
Außerhalb dieses Zeitraums gelten die üblichen Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Eintrittspreise:
2,- € für Erwachsene
1,- € für Schüler, Studenten, Jugendliche, Rentner, Azubis, Arbeitslose, Schwerbehinderte und Besuchergruppen ab 8 Personen
15,- € Führungsgebühr
Für Schulklassen ist der Eintritt frei.