„Krippen schauen und staunen“ – Sonderausstellung vom 1.12.17 bis 28.01.18

Barocker Schrein mit böhmischer Krippe
18. – 20. Jahrhundert
Leihgabe der Diözese Regensburg

 

Krippen schauen und staunen

Eine Auszeit vom geschäftigen Getriebe der Weihnachtszeit zu finden und eine besinnliche Pause einlegen, ist heute der Wunsch sehr vieler Menschen. Möglich ist das im Egerland-Museum Marktredwitz. Schöne und sehr alte Krippen in angenehm ruhiger Atmosphäre zu bewundern, sollte einen Besuch Wert sein.

Das besondere Schaustück der Ausstellung ist eine große Kastenkrippe aus dem Bestand der Diözese Regensburg. Der barocke dreiteilige Schrein wurde vor langer Zeit zu einem Krippengehäuse umgebaut und von einem Kirchenmaler neu gefasst. Darin sind Stadtkulissen und Figuren aus dem 19. Jahrhundert zu Krippenszenen arrangiert. Die im orientalischen Stil geschnitzten und bemalten Krippenfiguren sowie viele Tiere stammen aus den Händen eines versierten Bildhauers in Böhmen. Zur Freude des Egerland-Museums und der Stadt Marktredwitz nimmt Herr Bischof Dr. Rudolf Voderholzer höchstpersönlich an der Ausstellungseröffnung im Rahmen eines Pressegesprächs am 1. Dezember 2017 teil. Neugierig ist er auch auf einige Marktredwitzer Landschaftskrippen und die „Kripperer“, die er im Anschluss besucht.

 

Michl-Krippe

 

Ebenfalls im Mittelpunkt steht die Hauskrippe der Familie von Werner und Helmut Michl aus Schwarzenbach a.d. Saale und Oberleuthersdorf bei Joachimsthal. Die Krippe wurde 1963 in Erinnerung an die alte Heimat im Egerland geschaffen. Sie kam im Jahr 2014 als Schenkung in den Bestand des Egerland-Museums.

 


Krippenhaus im alpenländischen Stil, von August Graser aus Dörflas
Verschiedene Hölzer, gedrechselt, gesägt, geschnitzt, bemalt
Um 1940

 

August Graser (1879 – 1966), der in Dörflas beheimatet war, gilt in „Kripperer“- und Sammlerkreisen als einer der besten Krippenhausbauer in Marktredwitz. Typisch sind seine aufwändig gestalteten alpenländischen Häuser im sogenannten Schweizerstil. Mit viel Geduld und handwerklichem Geschick fertigte er unzählige dieser kleinen Kunstwerke an. Einige davon kann man über die Weihnachtszeit im Egerland-Museum bewundern.


Flucht nach Ägypten, Marolinfiguren
Landschaft von Albin Artmann,
2010

 

Des Weiteren kommen viele Marktredwitzer Tonfiguren aus dem eigenen Bestand, die bis zu 150 Jahre alt sind und bisher nicht zu sehen waren, zur Ausstellung. Zusätzlich hat der Marktreditzer Albin Artmann seine ältesten und schönsten „Rawetzer“ Figuren aufgestellt. Zu sehen sind das Paradies mit Adam und Eva, ein Geburtstempel, berittene Könige mit Pferden und Kamelen, Jagdszenen und vieles mehr.

 

Porzellinerkrippe, modellierte Porzellanfiguren in Glaskasten
aus dem Raum Schlaggenwald
Um 1900

 

Als Rarität wird eine originale alte Kastenkrippe mit Porzellanfiguren aus dem Raum Schlaggenwald gezeigt. Noch seltener sind die acht Mustertafeln, auf denen ein kompletter Satz dieser Egerländer Porzellan-Krippenfiguren fixiert ist. Der Förderverein des Egerland-Museums hat diese Neuerwerbungen dankenswerter Weise ermöglicht.

Wie jedes Jahr nimmt das Egerland-Museum am Marktredwitzer Krippenweg teil. Die Figuren und Häuser sind in Anlehnung an die historischen Vorbilder aus der Zeit um 1920 in eine Alpenlandschaft gesetzt. Zu sehen sind auf 14 Quadratmetern Almszenen im Hochgebirge, Holzfrevel, ein fröhliches Dorffest und viele weitere originelle „Stücke“. Eine Brauerei, eine Mühle, flanierende Bürger oder Landwirte bei der Arbeit gehören ebenfalls zum Programm. Für den Aufbau dieser reich bestückten Landschaftskrippe konnte erneut der ortsansässige „Kripperer“ Albin Artmann gewonnen werden. Ganz in der Tradition seiner Familie baut er jedes Jahr zur Weihnachtszeit auch zu Hause eine Krippe mit den tönernen Figuren der Marktredwitzer Töpfereien Meyer und Patz auf.

Schauen und staunen“

beim Rundgang durch die Krippenausstellung:

Was gibt es Schöneres, als sich auf Advent und Weihnachten einzustimmen.

Die Krippenausstellung ist vom 01. Dezember 2017 bis zum 28.01.2018 zu sehen.

 

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, von 14:00 bis 17:00 Uhr
Über den Krippenweg vom 26.12.2017 bis 07.01.2018:
Montag bis Sonntag, von 10:00 bis 18:00 Uhr
Geschlossen am 24., 25. und 31.12.2017

Andere Öffnungszeiten für Gruppen sind nach telefonischer Anmeldung möglich.

Kontakt:

Egerland-Museum, Fikentscherstr. 24, 95615 Marktredwitz
Tel. 09231 / 3907

info@egerlandmuseum.de
www.egerlandmuseum.de