„Kostbarkeiten aus Klöstern und Kirchen“
Kunstausstellung der Egerländer Kunstgalerie
Kostbarkeiten aus Klöstern und Kirchen“
vom 24. Februar bis 09. April 2012
verlängert bis 22. April 2012
Bilder von der Eröffnung am 23. Februar 2012
„Klosterarbeiten“ lassen sich auch als Gegenstände der Andacht und Frömmigkeit bezeichnen. Dabei handelt es sich in der Regel um aufwändig und mühevoll verzierte Reliquien oder sakrale Gegenstände. Früher wurden diese Kostbarkeiten überwiegend in Klöstern hergestellt. Andachtsbilder, Altarpyramiden, Amulette, Gnadenbildkopien, Jesuskindl, Reliquienkapseln, Spitzenbilder, Kastenbilder, Seidenstickereien oder Wachsarbeiten:
Prager Jesuskind, 1850-1900
Die enorme Palette der Klosterarbeiten ließe sich weiter fortsetzen. Auch heute noch vermitteln diese prachtvollen Fassungen mit Ornamenten aus Gold- und Silberdraht, Blütenarrangements, Perlen, Halbedelsteinen, Echthaar, Seide, Brokat oder Samt eine große künstlerische Ausdruckskraft.
Miniaturmalerei auf handgeschröpftem Papier, um 1750
Im Konzil von Trient (1545 – 1563) wurde die Verehrung der “Heiligen Leiber” den Klöstern zur Aufgabe erklärt. Die sterblichen Überreste der Märtyrer aus den Katakomben Roms brachte man in die christlichen Klöster und Kirchen.
Diese Skelette wurden mit kostbaren Stoffen, Gold- und Silberdrahtarbeiten, Halbedel- und Glassteinen oder Perlen prachtvoll verziert und in gläsernen Sarkophagen zur Schau gestellt.
Pergamentminiatur, Augsburg, um 1700
In der Barockzeit entwickelte sich in Verbindung mit der Wallfahrt ein reger und lukrativer Reliquienkult. Besonders die Klöster profitierten am Devotionalienhandel und brachten viele begabte Kunsthandwerker hervor. So schuf der Waldsassener Zisterzienserbruder Adalbert Eder beeindruckende Fassungen Heiliger Leiber und eine Vielzahl weiterer Kästchen und Altarpyramiden.
Barockes Kästchen mit Krippenszene
Auszier von Frater Adalbert Eder (Pfauenfedermotiv), Miniaturschnitzerei Andreas Burgl aus Eger zugeschrieben, Waldsassen Mitte 18. Jahrhundert
Mit der Auflösung der Klöster durch die Säkularisation (1803) wurden die meisten sakralen Kunstwerke vernichtet oder verkauft. Wichtige Dokumente über diese religiösen Kleinodien gingen verloren. Manches aber ist bis heute erhalten geblieben und wurde von Museen und Sammlern geborgen.
Spitzen-Goldprägedruck, Böhmen, Ende 18. Jahrhundert
Das Egerland-Museum zeigt in seiner Ausstellung „Kostbarkeiten aus Klöstern und Kirchen“ eine Auswahl vielfältiger Klosterarbeiten aus kirchlichen, musealen und privaten Beständen.
Zu sehen sind Pergamentminiaturen, Prager Jesulein, Spitzenbilder, Haussegen, Reliquienkapseln, Wachsarbeiten und vieles mehr. Künstlerisch herausragend sind beispielsweise zwei Waldsassener Arbeiten von Adalbert Eder mit feinen Egerer Miniaturschnitzereien oder ein Reliquienkreuz mit den Schnitzereien der berühmten Bildhauerfamilie Schwanthaler aus Ried im Innviertel.
Venezianische Klosterarbeit, Margareta von Cordona, 2. Hälfte 18. Jahrhundert
„Kostbarkeiten aus Klöstern und Kirchen“
Eine Ausstellung des Egerland-Museums vom 24. Februar bis zum 09. April 2012 in Kooperation mit dem Stiftlandmuseum Waldsassen, der katholischen Kirchenstiftung St. Johannis Waldsassen und dem Sammler Edgar Kaltenhauser aus Leonding.
Kontakt:
Egerländer Kunstgalerie
Fikentscherstr. 24, 95615 Marktredwitz
Tel. 0049 (0) 92 31 / 39 07
info@egerlandmuseum.de
www.egerlandmuseum.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, von 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonderzeiten nach telefonischer Anmeldung
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