Insgesamt wurden etwa drei Millionen Sudetendeutsche aus ihrer Heimat vertrieben. Dem ärmlichen materiellen Fluchtgepäck steht das wertvolle ideelle Gepäck gegenüber.
Als unmittelbarer Reichtum aus der alten Heimat können bestimmte Eigenschaften und Werte gelten, die ein Überleben in der Nachkriegszeit ermöglichten. Fleiß, Ausdauer, Sparsamkeit, Glauben und eine gute Ausbildung gehörten zum ideellen Vertreibungsgepäck.
Den Ort des Neuanfangs konnten sich Flüchtlinge und Heimatvertriebene nicht selbst auswählen. Ortschaften und Dorfgemeinschaften wurden ebenso auseinandergerissen wie Familien- und Verwandtschaftsverbände.
Zwei scheinbar alltägliche Dinge, ein Fahrrad und eine Nähmaschine, stehen im Egerland-Museum als Symbole für die erste Zeit nach der Vertreibung. Beide Dinge hatten damals einen weitaus höheren Wert als heute. Hatte man sie retten können, wurden sie wie Schätze gehortet, weil sie lebensnotwendig waren.
Flucht und Vertreibung, materielles und “idelles Gepäck”
Fahrrad und Nähmaschine, Symbole für die Zeit nach der Vertreibung